Bereits
seit längerem versucht Concetta unter den Lehen-Gassigeher
einige Läufer' für samstägliche Runden
in den Wäldern um das Tierheim von Liepvre zu rekrutieren.
Concettas dezente Art der Frage ist gefürchtet, denn
es gibt kein Entrinnen - hat sie einen erstmal am Wickel.
Für jeden Grund - warum man an diesem Tag auf keinen
Fall mit kann - findet sie ein Gegen-Argument und trotz
des festen Vorsatzes, heute standhaft zu bleiben und ihr
die Gefolgschaft zu verwehren, findet man sich keine Stunde
später doch plötzlich in Liepvre wieder.
Oliver, Daniel, Thomas vor der Abfahrt nach Liepvre
- Tierheim Lehen
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Oliver, Daniel, Petra und Tatjana vor der Abfahrt
nach Lievpre
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Nach einer etwas schleppenden Anlaufzeit hat sie nun eine
ganz passable Truppe (Nadine, Sven, Oliver, Daniel, Aline,
Karen, Thomas, Petra und Tatjana) zusammen, die sich jeweils
abwechselnd (und das inzwischen gerne und freiwillig!)
in variierender Besetzung am Samstag nachmittag (nachdem
sie bereits in Lehen mit diversen Hunden unterwegs waren)
in Richtung Frankreich aufmacht.
Da die meisten, und speziell die größeren der
dortigen Hunde unter der Woche kaum Auslauf bekommen,
hat sich deren Bewegungsfreude mittlerweile gänzlich
auf Samstagnachmittag kanalisiert. Doch obwohl es in den
wenigen Nachmittagsstunden für die franz. Tierheim-Insassen
so viel nachzuholen gilt, verhalten sie sich erstaunlich
professionell und lassen sich meist problemlos mehrsprachig
über die abwechslungsreichen und anspruchsvollen
Rundwege durchs Elsass bewegen.
Daniel und sein Freund der Kangal Palace
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die zwei Größten haben sich gefunden
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Obwohl jenseits des Rheins die Sitten (im Umgang mit unseren
Mitgeschöpfen) insgesamt etwas rauer sind, sollte
man sich von der, in den angrenzenden Wäldern oft
anzutreffenden Armada an Jägern nicht abschrecken
lassen. Da der natürliche Feind des Vegetariers mit
wenig dezenten Edel-SUVs unmittelbar bis zum Tatort zu
fahren pflegt, sind eine frühzeitige Reaktion des
Klügeren und aufgrund der häufigen (Schweizer-)
Deutschsprachigkeit der bewaffneten Fraktion auch ein
kurzer Motivaustausch möglich.
An dieser Stelle sollten ein paar Worte zu Concetta, der
Initiatorin des stetig wachsenden Engagements verloren
werden. Wer noch nicht zur Zielscheibe ihrer kompromisslosen
Konsequenz und Zielstrebigkeit geworden ist, darf die
Beschreibung dieser ihrer Eigenschaften absolut als Kompliment
auffassen. Wer, wie sie in jedem Moment selbst den bedingungslosen
Einsatz für - vom Schicksal benachteiligte Vierbeiner
- lebt und repräsentiert, hat gelegentlich leichte
Schwierigkeiten, die scheinbar marginalen Gründe,
anderen Dingen, als der Hundebetreuung den Vorzug geben
zu müssen, nachvollziehen zu können.
Tatjana bei der ersten Runde mit Balou
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Nadine, auf Robin Hoods Spuren
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Zurück zu jenen, denen hier die Aufmerksamkeit gehören
soll, den, in den Wintermonaten stark frierenden Hunden
im schattigen und zugigen Tierheim von Liepvre. Ohne behaupten
zu wollen, deren individuelle Eigenschaften damit subsumiert
zu haben, lassen sich die dortigen Hunde, trotz der generellen
Fragwürdigkeit einer derartigen Unterscheidung, dennoch
in Routiniers und, sagen wir Zauberlehrlinge trennen.
Erstere übertreffen den Gassigeher meist in der Abgeklärtheit
des gegenseitigen Umgangs, ziehen gekonnt ihre Kreise
auch auf unbekannten Pfaden und geben dem Zweibeiner am
anderen Ende der Leine das Gefühl, seinen Job gerade
verdammt gut zu machen. In jeder, der unmittelbaren Reaktion
des Routiniers auf Befehle des Gassigängers scheint
allerdings ein mildes "Keine Angst, du lernst auch
noch, wie das richtig gemacht wird." mitzuschwingen.
An eine derartige Professionalität und Selbständigkeit
ist man meist nicht gewöhnt, erst recht, wenn man
sich zumeist der zweiten Gruppe, den Zauberlehrlingen
zugewandt hat. Der Name soll keineswegs suggerieren, dass
der Gruppe nur junge Hunde angehören. Vielmehr ist
allen eine unglaubliche Aufmerksamkeitsfähigkeit
gemein. Sich zwischen den Samstagen nach Mensch-Hund-Interaktion
sehnend, nehmen sie jede Ansage und Handlung des Gassigängers
gelehrig auf und werden nicht müde, mehr zu fordern,
wobei sie, analog zu ihrem Namensgeber oft ein Wenig zur
Selbstüberschätzung und Maßlosigkeit neigen.
Mit diesen Hunden wird auch die dritte oder vierte große
Runde zur geistigen Frischzellenkur.
Alle Achtung - Nadine mit 2 Hunden und Schleppleinen
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Cazar, Petras Begleiter hat sich in Pin-Heup
verguckt
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Dazu muß man wissen, daß es sich hierbei um
keine lockeren Spaziergänge handelt, sondern um eine
echte sportliche Herausforderung. In Liepvre läuft
man mit den größeren Hunden immer die große
Runde, mit den kleineren am Ende des Tages die kleine
Runde. Die große Runde' beginnt mit einem
relativ steilen Anstieg im Wald, den man vielleicht ein
bis zwei Mal noch einigermaßen mit Haltung absolvieren
kann, aber spätestens ab der dritten Runde wird man
hier nur noch von diesem Gedanken beherrscht: Wie komme
ich jetzt bloß diesen Berg hoch? Vorteil dabei ist,
alle anderen Sorgen und Probleme, die einen ev. beschäftigen,
sind wie weggeblasen. Hat man den Anstieg geschafft, dann
wird man auf der Höhe bei gutem Wetter jedoch dafür
entschädigt und kann einen idyllischen Waldweg entlang
laufen. Aber wer oben ist, muß ja auch wieder runter
und genau hier beginnt dann die nächste Herausforderung,
vor allem, wenn man dabei einen großen kräftigen
Hund an der Leine führt, der es etwas eilig hat.
Sowohl Armmuskeln als auch die Waden werden in diesem
Fall kräftig trainiert.
Diese kleine Zusammenfassung einiger unserer Erlebnisse
wird hoffentlich für viele viele viele weitere Gassigeher
als Anreiz dienen, ebenfalls mal nach Liepvre zu fahren
und den dort sehnsüchtig wartenden und momentan sehr
frierenden tollen Hunden eine kleine Abwechslung in ihrem
grauen Zwingeralltag zu ermöglichen. Die Auswahl
ist groß und es ist für jeden etwas dabei.
Tatjana ist ganz begeistert von dem verspielten
Rüden, der neu in
Liepvre ist
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Da es momentan sehr früh dunkel
wird, und ab Dämmerung Jäger, Rehe und auch
Wildschweine unterwegs sind und wir nicht unbedingt scharf
darauf sind den ersteren oder gar den letzteren zu begegnen,
schaffen wir momentan oft nicht alle Hunde und würden
uns über Unterstützung sehr freuen.
Nach diesen samstäglichen sportlichen Aktivitäten
gönnen wir uns manchmal auch noch
einen kleinen Absacker. Natürlich kommen dafür
jedoch aufgrund des leckeren Duftes von Eau de chien und
der interessanten Farbgebung und Musterung der Kleidung
(die am Morgen noch nicht vorhanden war) nur ausgewählte
Lokalitäten in Frage und der Tag findet so meist
einen gemütlichen Ausklang.
Bitter wird es erst am nächsten Tag, wenn sich dann
der Muskelkater an Stellen, an denen man niemals nie nicht
überhaupt irgendwelche Müskelchen vermutet hätte,
einstellt.
Dennoch raffen wir uns immer wieder auf und hoffen jedes
Mal darauf, in Liepvre viele fitte Gassigeher anzutreffen
- leider bislang eine vergebliche Hoffnung. Vielleicht
nächsten Samstag?
Über Verstärkung würden
wir uns sehr freuen,
Eure
Nadine, Sven, Oliver, Daniel, Aline, Karen, Thomas, Petra
und Tatjana
PS: Und noch eine Bitte an dieser
Stelle:
Die Winter sind sehr hart in Liepvre und eine Mitarbeiterin
hat darum gebeten, sich nach einem Winterquartier
für die kleineren Hunde und Kurzhaarhunde umzusehen,
da es für diese zu kalt ist und solche Hunde den
Winter dort oft nicht überstehen. Diesen wirklich
dringenden Aufruf möchten wir an dieser Stelle
weitergeben. Sollte ein Leser die Möglichkeit haben,
einem Hund über den Winter helfen zu können,
soll er sich bitte bei sans frontieres' melden.
Das Tierheim liegt wirklich sehr ungünstig in einem
feuchten Tal, das im Sommer vielleicht noch ganz idyllisch
scheint, aber im Winter wirklich abschreckend ist. Wenn
wir abends gehen ist es dort bereits so feucht und kalt,
daß selbst wir in unseren dicken Winterklamotten
frieren. Gar nicht zu denken, wie es dort erst in der
Nacht sein wird.
Es folgen
Gassigehberichte:
Samstag, 8.11.2008: Oliver
und Concetta
An diesem Samstag wagte es Oliver, alleine mit Concetta
nach Liepvre zu fahren, was bedeutete, daß es auf
jeden Fall sehr spät werden würde, da Concetta
nicht nach Hause fährt, bevor auch der letzte Hund
seinen Auslauf hatte. Oliver durfte an diesem Tag die
(gefühlte) Hälfte aller Liepvre-Hunde beim Gassi-Gehen
kennenlernen (nun ja - halb so alt als der Rest der Truppe,
also doppelt so viele Hunde -so geht die Rechnung doch
irgendwie auf) und hat zusammen mit Concetta beinahe im
Alleingang alle Hunde, abgesehen von dem ängstlichen
Genossen Pepito,
der inzwischen auch vermittelt wurde, min. 1h Bewegung
spendieren können. Das hat dann aber auch bis 19:30
gedauert. Die Jäger, die sie in der Dunkelheit gesehen
haben, waren allerdings nicht auf Konfrontation gebürstet
und auch der Kontakt mit Wild beschränkte sich auf
friedliche, aber riesige Hirsche. Die elsässische
Dunkelheit ist also nicht zwingend gefährlicher als
die Rechtsrheinische. Nach Olivers Aussage war das Tierheim
nicht signifikant voller als sonst, was die Hoffnung aufkeimen
ließ, daß beim nächsten Besuch drei Gassigeher
plus Concetta für alle Hunde reichen würde und
es ein eher gemütlicher Nachmittag werden könnte.
Eine Hoffnung, die sich als trügerisch erwies, da
das Tierheim in den folgenden Tagen starken Zuwachs bekam.
Gassibericht
Samstag, 15.11.2008: Petra, Thomas, Tatjana glücklicherweise
nochmal mit unserem Youngster Oliver:
Den Anfang machten dieses Mal Momo,
Bambou, Cazar
und Palace. Leider fiel allen
Beteiligten erst nach den ersten Metern auf, daß
es sich hierbei um 4 Rüden handelte, was wahrscheinlich
für einen gemeinschaftlichen Spaziergang nicht so
förderlich ist. Es klappte aber dennoch erstaunlich
gut.
Die Vorhut machte Oliver mit seinem Momo, ein süßer
quirliger beige-weißer Mix im Flegelalter, der seine
Kräfte noch nicht so ganz einzuschätzen weiß.
Der kleine ist eigentlich noch ein richtiges Baby, total
übermütig, will ständig beschäftig
werden (also Stöckchen, Bälle, rennen, das volle
Programm) und freut sich wahnsinnig, wenn ihm jemand seine
Aufmerksamkeit schenkt. Übermütig versuchte
er immer wieder, mit Petras Bambou anzubändeln, der
ebenso aufgedreht und spielfreudig war. Obwohl die Hunde
sich verstanden, schien es Petra und Oliver nach einigen
hundert Metern dann doch besser, etwas versetzt zu laufen
und Abstand zwischen die Hunde zu bringen, da sich die
langen Schleppleinen aufgrund des freudigen Herumrasens
der beiden immer wieder verhedderten. Oliver (von uns
Spaziergängern der fitteste) trennte sich nach der
Hälfte des Weges von den anderen und machte mit seinem
Liebling noch eine größere Runde. Für
Momo wäre es besonders wichtig, daß er schnell
in gute Hände kommt. Er ist ein wirklich lieber Kerl
und bräuchte so langsam doch etwas Erziehung. Es
wäre schade, wenn er noch länger im Tierheim
bleiben müßte und dort ev. schlechte Eigenschaften
entwickeln würde. Zudem ist es in Liepvre inzwischen
sehr kalt und ungemütlich. Darunter leiden besonders
Kurzhaarhunde wie er. Bereits wenn man das Tierheim betritt,
sieht man ihn in seinem hintern Zwinger frierend und erwartungsvoll
sitzend. Wenn er dann seinen Oliver entdeckt, ist er nicht
mehr zu halten (umgekehrt aber genauso). Also, wer einen
tollen, lieben, verträglichen, lernbegierigen Hund
sucht, der sollte sich doch unbedingt Momo ansehen kommen
und einen Test-Spaziergang mit ihm machen. Cazar,
der hinter den beiden lief, schien sich zwar nicht unbedingt
mit Bambou anzufreunden zu wollen, lief aber immer schön
hinter ihm her, ohne auf ihn loszugehen, ihn anzuknurren
oder sonstige Aggressionen zu zeigen. Er war vielmehr
ganz auf seinen Leinenhalter fixiert, kam bereits beim
ersten Ruf angerannt und lies sich begeistert streicheln
und knuddeln. Auch an Palace, der Kangal mit den großen
traurigen Augen, der direkt hinter ihm lief, zeigte er
kein großes Interesse und hielt freiwillig Abstand
von ihm. Kamen die beiden sich zu nahe, ließ sich
Cazar problemlos zurückrufen. Es wäre schön,
wenn sich für den Hübschen recht bald eine nette
Familie mit vielleicht etwas größeren Kindern
finden würde, denen er all seine Aufmerksamkeit widmen
kann, mit denen er toben und spielen kann und denen er
mit Sicherheit ein guter Hundekumpel sein wird.
Den Abschluss des Quartetts bildete wie bereits erwähnt
Thomas mit Palace, der im Zwinger sehr kräftig
und etwas stürmisch wirkt. Palace zeigte sich an
diesem Tag sehr gelangweilt und ohne großes Interesse
für seine Spaziergenossen. Thomas, der eher die großen
lauffreudigen und verschmusten Hunde vorzieht, war etwas
angenervt, da der Gute träge vor sich hingetrottet
ist, mal hier geschnuppert hat, mal da, irgendwie durch
nichts aus der Ruhe zu bringen war und sich als Langeweiler
entpuppte.
Als das genaue Gegenteil zeigte sich Palace dann aber
am darauf folgenden Samstag bei einem Spaziergang mit
Daniel.
Die nächste Runde durften zum Ausgleich Hundedamen
machen - auch das aber eigentlich wieder eher unbeabsichtigt
und ungeplant. Doch auch Roxy,
PinHeup und Xena/Annemie
(jetzt Ronja) verstanden sich wunderbar und es wurde ein
doch recht entspannter gemeinsamer Spaziergang.
Die letzte Runde dieses Samstags waren
Sage
und Flocky
vorbehalten. Thomas, der bereits zwei Wochen zuvor das
Vergnügen hatte, von Flocky angefallen' worden
zu sein und noch die Spuren des Kampfes in Form eines
blauen Daumennagels trug, schnappte sich schnell Sage,
ging schon mal raus und überließ Flocky Tatjana.
Schicksalsergeben versuchte sie, sich mit Flocky, einem
Bichon Frisé-Rüden, der so gar nicht zu
ihrer bevorzugten Hunderasse gehört, anzufreunden.
Zunächst meinte Flocky wiederum, einen auf
gefährlich und bissig machen zu müssen als
Tatjana sich ihm näherte. Müde und etwas genervt
drohte sie ihm jedoch nur einmal, wenn er sich jetzt
nicht benehme, müsse er eben auf seinen Abendspaziergang
verzichten. Dies schien ihn dann doch stark beeindruckt
zu haben. Er setzte sich brav hin, ließ sich anleinen,
lief super bei Fuß mit nach draußen und
war wie ausgewechselt. Da sieht man's mal wieder - man
muß den Männern nur klar sagen wo's langgeht
und schon klappt's ;-) Der kleine Kerl rannte begeistert
umher, gehorchte aufs Wort und warf Tatjana immer wieder
anhimmelnde Blicke zu (tja, es sind leider immer die
falschen
). Irgendwo müßte doch eine
passende nette alleinstehende Interessentin für
Flocky zu finden sein, die mit diesem Hund sicherlich
viel Freude haben wird und seine bewundernden und hingebungsvolle
Blicke zu schätzen weiß.
Petra machte währenddessen noch
ihre Schmuserunde in den Zwingern. Besonders angetan
hatten es ihr Xena, die süße Rotti-Mix-Hündin,
die es zu unserer großen Freude inzwischen auf
eine Pflegestelle geschafft hat. An jenem Samstag stürzte
sich Xena (jetzt Ronja) Petra regelrecht in die Arme
und konnte gar nicht genug Streicheleinheiten bekommen.
Bei vorherigen Spaziergängen erwies sie sich als
verträglich mit Rüden und Weibchen, total
verschmust, menschenbezogen und als ein echter Schatz.
Wir hoffen, daß sie bald ein endgültiges
schönes Zuhause findet, wo sie für alles was
sie bisher erlebt hat, entschädigt wird. Zur Abfahrt
in Richtung Freiburg mußte man Petra an diesem
Tag regelrecht zwingen, da sie Xena einfach nicht verlassen
wollte und am liebsten natürlich sofort wieder
mitgenommen hätte. Doch zuhause wartete ja schon
Lola
aus Liepvre auf sie.
Gassibericht
Samstag, 22.11.2008: Karen, Daniel, Concetta
Karen konnte für diesen Samstag
einen Bekannten namens Daniel (jung, dynamisch, sportlich)
für einen Liepvre-Besuch gewinnen. Sie haben bis
abends 19:45 Uhr jeweils drei große und mehrere
kleine Runden gedreht (aber nicht alle Hunde geschafft)
und Karen war am Tag darauf stark muskelkatergeplagt,
da sie immer versuchte, mit ihrem Begleiter, der leichten
Fußes den Berg hinaufgespurtet ist, Schritt zu
halten und sich nicht abhängen zu lassen. Oliver
könnte da einen ebenbürtigen Laufgenossen
haben. Es lag ziemlich Schnee, was bei den beiden zu
größeren Rutschpartien und zahlreichen unfreiwilligen
Landungen geführt hat. Die Hunde aber müssen
begeistert gewesen sein. Palace
ist zunächst anscheinend wiederum ziemlich gelangweilt
den Berg hinaufgeschlendert, als es aber wieder runter
ging und die Rutscherei losging, muß er richtig
aufgelebt sein. Besonderen Spaß hat er gehabt,
als Daniel seine erste ungeplante Landung einlegte.
Ab diesem Zeitpunkt war von Kangals Seite keine Spur
mehr von Langeweile zu bemerken, er ist begeistert rumgesprungen
und hat mit seinem am Boden liegenden Begleiter sowie
Roxy,
die ebenfalls der Übermut gepackt hatte, gespielt.
Etwas abenteuerlicher wurde das Ganze dann nach Einbruch
der Dunkelheit, da die Vierbeiner im Gegensatz zu den
nachtblinden Zweibeinern permanent etwas im Wald haben
springen sehen und der Sache ungeachtet des Protests
am anderen Ende der Leine auf den Grund gehen wollten.
PinHeup
mit Daniel hat dann versucht, ein solches Etwas ins
Gebüsch zu verfolgen, ist dabei den Abhang (natürlich
an höchster Stelle) runter und kam nicht mehr hoch.
Daniel, glücklicherweise ein Kletterer, mußte
sich daraufhin abseilen und versuchte, den Hund zu finden.
Dieser Teil der Mission ist zwar geglückt, aber
er kam den Abhang auch nicht mehr hoch. So sind Karen
und er in Rufkontakt in Richtung des Hofes gelaufen
und haben versucht, wieder zueinander zu finden. Laut
Karen ertönte irgendwann ein lautes 'Scheiße',
woraufhin sie dann auf ihre Nachfrage in die Dunkelheit,
was los sei, die Antwort erhielt: 'Ich stehe im Bach!'
Nichtsdestotrotz hat sich Ironman in den Kangal verliebt
und Karen gedrängt, nächstes Wochenende unbedingt
wieder nach Liepvre zu fahren. Und das beste - es gibt
ihn doppelt :-) Er wollte seinen Zwillingsbruder überreden,
auch mitzukommen.
Fazit dieses Ausflugs für die anderen war:
Für die weiteren Liepvre-Besuche empfiehlt es sich,
gutes Schuhwerk (am besten ein paar Ersatzschuhe) zu
haben und sich auf etwas anstrengendere Runden und feuchte
Zwischenstopps gefaßt zu machen.
Gassibericht
Samstag, 29.11.2008: Karen, Daniel, Aline, Petra,
Tatjana und Concetta
Vince
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Michl
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Heute ging Concetta mit Vince
und Roxy
voraus. In einigem Abstand folgten Petra und Tatjana
mit Baya
und PinHeup.
Baya hatte das Glück, an dem selben Tag
noch eine Familie zu finden und das Tierheim verlassen
zu dürfen. PinHeup wartet noch. Sie ist eine liebe
und vor Lebensfreude übersprudelnde Hündin,
die sich über jede Aufmerksamkeit freut und sich
auch gerne an anderen Hunden orientiert. Wahrscheinlich
könnte sie auch gut als Zweithund vermittelt werden.
Überall wo Baya hinging, mußte auch PinHeup
hin. Erstaunlicherweise haben die beiden Damen das geschafft,
ohne daß sich die langen Schleppleinen auch nur
einmal verheddert haben. PinHeup wirkt in ihrem Zwinger
zunächst sehr ängstlich und verkriecht sich,
wenn man sich ihr nähert und sie anleinen möchte.
Hat man sie jedoch erst mal an der Leine ist sie wie
ausgewechselt. Der Schwanz geht nach oben und sie läuft
freudig und ohne jede Ängstlichkeit zur Zwingertüre.
Wie jedes Mal, standen Petra und Tatjana
zunächst dieser Aufstieg bevor. An diesem Tag wimmelte
es jedoch zwischen den Bäumen nur so von Jägern
und überall standen Menschen mit weit sichtbaren
orangenen Westen herum. Den ganzen Spaziergang über
hörte man plötzlich in unmittelbarer Nähe
Schüsse fallen. So richtig angenehm war das nicht.
Dementsprechend gestalteten sich die Spaziergänge
an diesem Tag doch etwas abenteuerlich. Bereits bei
der ersten Runde kreuzten immer wieder Rehe und Hirsche
die Wege, was nicht nur den Jagdtrieb der Jäger
sondern auch den der Hunde förderte. Dadurch kamen
alle etwas langsamer vorwärts. Concetta, in vorderer
Front hatte die meisten Begegnungen und bat ihre Hinterfrauen'
laut rufend, etwas langsamer zu machen, da sie immer
wieder Vince und Roxy daran hindern mußte, die
Spur der Rehe aufzunehmen. Großmütig - insgeheim
aber äußerst dankbar über die zwangsverordneten
Päuschen - erklärten sich Petra und Tatjana
bereit, ihre Geschwindigkeit, wenn es denn unbedingt
sein müsse, etwas zu drosseln.
PinHeup schien jedoch eher an den Jägern als an
den Rehen interessiert. Beim Abstieg entdeckte sie einen
jüngeren Jäger am Wegesrand, auf den sie plötzlich
begeistert losstürmte. Dieser schien wohl auch
Gefallen an ihr gefunden zu haben und er legte sein
Gewehr zur Seite um PinHeup, die diesen gar nicht mehr
verlassen wollte, zu streicheln.
Wie nach dieser Runde von der nachfolgenden
Gruppe zu erfahren war, wurde unsere große Runde
dann für Fußgänger aufgrund der Jagd
gesperrt. Unsere kleine Chaostruppe Karen, Daniel und
Aline mit Xena, Palace und Michl
gerieten leider mitten rein. Da sie mittendrin umkehren
mußten, beschlossen sie, eine Abkürzung durch
den Wald zu nehmen. Tja, diese Abkürzung dauerte
dann zwei Stunden und wir anderen begannen schon uns
Sorgen zu machen.
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