Ein wunderschöner
Karfreitag in Colmar
Um einmal
wieder Eindrücke vor Ort zu sammeln, habe ich
mich mit einer Freundin, die eventuell eine Katze
adoptieren wollte, Freitag morgen auf die Socken
nach Colmar gemacht. Endlich angekommen, war die
erste freudige Überraschung, Flocon
bereits abreisebereit umringt von seiner neuen Familie
anzutreffen.
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Danach ging´s zum ersten
Gassi mit Kaya und Kima.
Eine halbe Stunde wurde natürlich (endlich
draußen!) nur gezogen, aber dann hat man (bzw.
hund) mal geschaut, wen man da eigentlich am anderen
Ende der Leine mit sich durch die Gegend zog...
"Aha, zwei Mädels, die vielleicht sogar
Stein mit uns spielen! - Na gut, dann bringen wir
ihnen das mal bei..." Stein spielen an der
Leine bedeutet, Kaya und Kima suchen Steine aus,
die dann in Reichweite der Leine geworfen werden,
um von den Hündinnen stolz wieder aufgelesen,
abgeschleckt und präsentiert zu werden. So
sieht das aus:
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Zwei
wirklich nette, lebenslustige Hündinnen, die
unbedingt zusammen bleiben sollten und in eine unternehmungslustige
Familie passen würden.
Als wir nach dem ausgiebigen
Spaziergang ins TH zurück kamen, konnten wir
die beiden Mädels in einen frisch geputzten
Zwinger zurück bringen, denn die fleißigen
Helfer hatten zwischenzeitlich alle leeren Boxen
gesäubert. Diese Teamarbeit, die dort ohne
viele Worte zu machen stattfindet, hat uns schwer
beeindruckt. Ein Teil der Menschen erledigt vor
Ort Putzarbeiten, etc. ein anderer Teil kümmert
sich um so arme Kerle, wie Vasco, der mit viel Liebe
und Geduld ein paar Schritte durch die Wiese geführt
wurde und ein bisschen Zuwendung und Sonne tanken
durfte und wieder ein anderer Teil ist bemüht,
dass wirklich alle Hunde zumindest einmal eine kleine
Runde draußen machen dürfen. So viele
liebe Menschen dort, deren einziges Ziel es ist,
diesen "ausgedienten Wesen" ein bisschen
Würde zu lassen und Lebensfreude und Hoffnung
in ihr tristes Tierheimdasein zu bringen... |
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Nach
Kaya und Kima haben wir noch eine fünfköpfige,
kniehohe Kläfferbande :-) Gassi geführt,
die sich als wahre Entfesselungskünstler erwiesen,
nachdem sie ständig ihre Leinen durcheinander
zwirbelten.
Zurück im Tierheim war dann Fütterungszeit
und nachdem alle Hunde versorgt waren, tauschten
sich die Zweibeiner bei Kaffee und Kuchen über
die Erlebnisse des Tages und anstehende Hilfsaktionen
aus. Bei dieser Gelegenheit lief so mancher "Kauz"
am Fotoapparat vorbei...
Der eigenwillige Rex, der
keinen Spaß versteht, wenn man seine Wünsche
ignoriert :-)
(Ich finde, dass Rex ein besonders toller Kerl ist,
man muss halt nur mit ihm reden, dann sagt er schon,
was er will und was er nicht will :-) |
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Oder
die Samtpfötchen, die frei auf dem Tierheimgelände
herumlaufen: |
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Es gibt sogar ein
Frettchen... Das hatte es aber immer
so eilig, dass man nur das Hinterteil
in die Linse bekam: |
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Im
besten Sinne erschöpft traten wir spät
abends dann die Heimreise nach Hartheim an, um dort
Easy
(ein toller Kater) und die dreibeinige Lucia
(eine entzückende Kätzin) kennenzulernen.
Am nächsten Tag machten wir uns mittags wieder
auf ins TH, aber als wir ankamen, waren bereits
etliche Gassigänger am Werk, so dass nur noch
wenige Hunde anstanden.
Zuerst durften Princesse
und Snoop mit raus, auch ein Pärchen,
das ENDLICH in ein liebevolles Zuhause umziehen
sollte. Denn so sehr die Helfer bemüht sind,
den Tieren Liebe und Fürsorge zuteil werden
zu lassen, im Tierheim führen sie dennoch viele
Tage ein tristes Dasein, das von Warten auf die
jetztigen Streichler und Gassigeher und trauern
um den Verlust er ehemaligen Besitzer geprägt
ist... (die es meist gar nicht wert sind, dass die
Tiere ihnen nachweinen, wie im Fall von Vasco
:-(
Princesse ist eine ganz ruhige, liebe Hündin,
die dem Gassigeher sofort alle Aufmerksamkeit und
Nimm-mich-mit Blicke schenkt, Snoop muss erst mal
die Lage draußen peilen und überall anmerken,
dass er da war, bevor er dann schaut, wer ihn da
überhaupt promeniert :-) |
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Danach
kamen noch zwei Schmusele dran, Rose und Bonnie
(die abends bereits auf PS gehen durfte) und dann
kam endlich die "Katzenfrau" und machte
uns mit den Notfällen bekannt.
Am Ende durften dann zwei Katzen (erfreulich, wenn
man bedenkt, dass bei der Hinreise eventuell eine
Katze in Frage kam), Flocke
(ein wirklich wilder Rock´n Roller, der sich
nicht mal einfangen lassen wollte, nicht ahnend,
dass er für immer aus der engen Gitterbox raus
darf in ein eigenes Haus mit Riesengarten) und Kebab
(ein wunderhübscher Kater, der seit über
einem Jahr im TH wartet) nach Franken mitfahren
und zusammen eine neue Existenz in Moosbach gründen
:-)
Wir freuen uns, dass wir einmal wieder erleben durften,
wie viele liebe Menschen sich aufopferungsvoll um
diese Tiere kümmern, die andere nicht mehr
haben wollten...
Abgesehen davon ist der Besuch in Colmar und im
Breisgau ein Vergnügen der besonderen Art und
so mancher, der noch nie da war, ist überrascht,
wie man dort lebt:
Eindrücke einer Mittelfränkin nach ihrem
ersten Besuch im Breisgau: "Des sin ja komische
Leut hier, die wohnen im Schopf, decken sich mit
Teppichen zu und haben Hunde, so groß, wie
Elefanten!" |
April 2010
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