September 2021
Hi Susan, Dir geht es hoffentlich gut.
Wir haben Dich und das SPA nicht vergessen.
Ein Jahr, zwei Hundis - und um viele tolle Erfahrungen reicher, sowohl Balou und Ben als auch wir.
Der erste Eindruck im Tierheim, zwei wohlerzogene Brüder, hat sich bestätigt. Im vergangen Jahr haben sie die Grundbefehle gut reaktiviert. In der Hundeschule fielen sie als Streber auf. Aber in freier Wildbahn sind Hundekontakte gelegentlich noch unruhig. Sie lernen zwar sehr schnell, aber zwei Dickköpfe haben ihren eigen Willen. Der Jagdtrieb wird zunehmend von ihnen selbst kontrolliert. Tägliches Laufen durch Wald und Feld machen Rehe und Hasen zunehmend uninteressant, auch wenn da noch viel zu tun ist. Wir lassen kurze Ausflüge zu. Da immer nur einer von der Leine darf und sie dann GPS-Halsbänder tragen, ist das relativ entspannt zu trainieren. Ansonsten ist ihr Verhalten meist super. Balou hat sich zum Wächter entwickelt, ist misstraurisch gegenüber Fremden. Seine anfängliche Offenheit ist verflogen. Er zeigt jetzt klares Rudelverhalten, läßt sich nicht die Butter vom Brot nehmen. Ben, der zu Anfang sehr reserviert war, hat sich zum Kuschelmonster entwickelt. Fremden gegenüber ist er tolerant, insgesamt ein entspannter Hund. Aber auch: Werden andere Hunde aggressiv, reagiert er wie sein Bruder. Da sollte man nicht die Finger dazwischen haben. Die große Fahrt in die Bretagne mit drei verschiedenen Unterkünften hat die Beziehungen unter uns nochmals deutlich vertieft. Jetzt sind sie bei uns angekommen, im Guten wie auch mit Tierarztbesuchen. Ben hechelt im Moment extrem viel. Sein Herz ist top, es besteht der Verdacht auf Lungenwürmer. Wir kümmern uns, denn auch das gehört dazu, ebenso wie die Unmengen an Futter, die die beiden genießen.
Unterm Strich: Eine Win-Win-Situation !
Viele liebe Grüße, auch ans SPA
Gaby & Klaus und Balou & Ben
März 2021
Hi Susan, hier sind Balou und Ben. Wie geht es Dir? Hoffentlich bist Du ok. Nach einem halben Jahr bei unseren neuen Versorgern, besser Freunden, eine Rückmeldung für Dich und das Team im SPA. Wir sind die Glückspilze des Jahres 2020 !
Nach dem schweren Verlust im letzten Jahr hast Du uns zu guten Leuten gegeben. Sie kümmern sich um uns, wenn es mal eine kleine Verletzung gibt, sie füttern uns meist mit Fleisch. Das Trockenfutter haben sie wohl abgeschafft. Gelegentlich gibt es einen Knochen. Das ist echt anstrengend, das müssen wir noch lernen. In Haus und Garten dürfen wir frei herumtollen.
Dass sie viermal am Tag mit uns spazieren gehen, ist schon fast zu viel, aber unsere Muskeln sind jetzt wieder gut dabei. Da kann man die Sache mit der HD erstmal vergessen. Wenn das Gelände frei ist, können wir auch ohne Leine los. Dann darf man auch die eine oder andere Feldmaus jagen. Ansonsten ist Jagen streng verboten. Mein Bruder Balou hat sich schon mal im Wald verirrt; ich, Ben finde aber immer zum Auto oder nach Hause. Seit dem darf oft immer nur einer von uns von der Leine.
Dann bleiben wir schon zusammen. Schnee haben wir diesen Winter richtig kennen gelernt. Das Haus ist auch toll. Die bodentiefen Fenster sind prima, da hat man alles im Blick. Und wenn dann die Post kommt, kann man Laut geben, nur Balou ist da immer sehr laut. Allerdings dürfen wir auch nicht alles.
Als ich, Balou neulich auf der Küchenarbeitsfläche mit zwei Pfoten nach dem duftenden Baguette nur schauen wollte, habe ich richtig Ärger bekommen. Unter Strich ist es toll hier.
Wir glauben, die Versorger sind mit uns zufrieden, haben uns lieb, so wie wir kuscheln.
Liebe Grüße Balou & Ben
Dezember 2020
Balou & Ben sind eine Bereicherung
Hallo Susan Ben & Balou sind jetzt wohl angekommen. Sie haben ihre Ruhe- und Schlafplätze gefunden. Auch wenn das mit dem Sofa nicht von uns gewollt war.
Das Bild ist von heute Abend. Nach dem Spaziergang macht man es sich bequem, diese Senioren!
In Tom’s Hundeschule sind sie im Aufbaukurs und fallen durch gutes Benehmen auf. Auch fremde Hunde sind dort kein Problem.
Ich habe den Eindruck, dass sie häufig die Situation Hundetraining erlebt haben, aber die Übertragung in die freie Wildbahn nicht ausreichend trainiert wurde.
So wie sich benehmen, sind sie nie abgeleint spazieren gegangen. Ob wir das noch bei dem ausgeprägten Jagdtrieb hinkriegen, glaub ich nicht.
Nach dem jeder vor einigen Wochen einen Hotspot hatte, mit Cortison usw., hatte sich Ben in der vorletzten Woche beim Rennen im Gelände eine schmerzhafte Zerrung in der Hüfte zugezogen.
Das war dann wieder ein Besuch beim Tierarzt.
Das Röntgenbild zeigt eine eindeutige HD. Mittlerweile ist er wieder richtig fit. Man merkt ihm nichts an, seine Muskeln haben sich gut entwickelt.
Uns war schon klar, dass mit so etwas zu rechnen ist, insbesondere bei Schäferhund und ähnlich.
Ich habe auch aber schon einen deutlich schlimmeren Fall erlebt. Ins Auto springen ist jetzt verboten, dafür gibt es eine Hundetreppe.
Bisher hatte ich eher bei Balou den Eindruck, dass die Hüfte nicht so gut ist. Wir lassen ihn im Januar röntgen, um Klarheit zu haben. Die Beziehung zu uns wird auch immer besser.
Es gibt häufigen Augenkontakt, gelegentlich wird schon gefragt. Unser letzter Hund, ein Berner namens Hamlet, verstand uns allein durch Mimik und Gestik.
Das Bild im Anhang drückt das ein wenig aus. Da wollen wir mit den beiden noch hin.
Auf jeden Fall: Wir bereuen es nicht, sie aufgenommen zu haben. Sie sind eine Bereicherung, mit tollen Seiten, Haaren, Dreck und dem, was sonst zum Leben gehört.
Bleibt gesund, schöne Weihnachtstage
und liebe Grüße Gaby, Klaus, Balou & Ben
September 2020
Nehmen wir an, Sie haben viele Jahre mit einem lieb gewordenen Mitmenschen verbracht.
Unerwartet stirbt er plötzlich. Sie stehen vor den Trümmern der Beziehung, erfahren eine Leere, nichts ist mehr, wie es war. Aber es kommt noch schlimmer. Vor der Tür stehen ein paar Uniformierte, nehmen sie in Gewahrsam und bringen sie in eine geschlossene Anstalt.
Gelegentlich wird Ihnen Essen gebracht, einmal täglich erhalten sie etwas Freilauf. Ausgang haben sie nur kurz unter Aufsicht, die Ihnen freundlich gesinnt ist, aber nicht das geben kann, was sie vermissen.
Dann, nach unendlich langer Zeit, in der Sie immer wieder sehnsüchtig den Vorbeilaufenden nachgeschaut haben, passiert Unglaubliches.
Zwei Unbekannte nehmen Kontakt zu Ihnen auf. Sie werden in ein Auto gebeten. Angekommen erfahren Sie ein Haus in der Natur.
Der Himmel ist ein Genuss, die Welt wird zu einem Paradies.
Ihre Aufregung lässt Sie kaum schlafen. Träumen Sie?
Sie haben die Nähe des Todes erfahren, die Trauer und Verzweiflung durchlebt, können kaum glauben, dass die Sonne wieder scheint.
Aber wie jedem Sommer, folgt ein Herbst. Sie haben das gelernt.
Sie werden den lieb gewordenen Mitmenschen nicht vergessen. Er lebt in Ihnen weiter.
Dennoch, sie leben ein neues Leben, aber wissend, dass zum Leben auch der Tod gehört. Jeder Tag, den Sie gemeinsam mit ihren neuen Freunden verbringen, ist ein gewonnener Tag, der mit Ihnen und Ihren Freunden in die Ewigkeit eingeht.
Das wissen Ihre Freunde so wie sie es fühlen. Gemeinsam schaffen Sie gute Tage. Gute Tage, die in der Welt sind.
Gute Tage, die in bescheidener Winzigkeit einen Beitrag zur Welt bedeuten, einen guten Beitrag. Das wird nicht das Chaos der Tage beheben, aber es kann das Sandkorn am Strand sein, dass die Flutwelle bricht. (Ben Arco und Balou, die Ihren lieb geworden Mitmenschen verloren und neue Freunde gefunden haben.)
PS: Ben und Balou sind jetzt eine Woche bei uns. Auf ihre Art geben sie uns zu verstehen, dass sie sich wohl fühlen.
Sie zeigen ein gute Erziehung, laufen gerne durch Felder und Wälder, lassen sich durch lästige Aufenthalte im Auto nicht aus der Ruhe bringen. Vorbeilaufende Hunde werden begrüßt und auch mal zum Spiel aufgefordert.
Sie sind weder Möbelschreiner noch Gärtner, sondern angenehme kuschelige Vierbeiner. Balou, der Kleinere ist ein Schlitzohr, der auch gern seinem großen Bruder das Futter klaut.
Ben, der Große, gibt den ruhigen Bruder, liebt es, gebürstet zu werden. Wir hatten noch nie zwei Hunde, waren uns nicht sicher, ob das funktioniert, aber: Die erste Woche hat unsere Erwartungen im positiven Sinn übertroffen.
Mögen die Tage mit Ihnen ein gute Zukunft für uns alle sein.
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