Grenzenlose Hilfe für Tiere - sans rontières e.V.
sans frontières e.v. - Wir sind ein eingetragener Deutscher Verein mit ausschließlich ehrenamtlichen Helfern und unterstützen mit unserer Arbeit in erster Linie zwei finanziell notleidende Tierheime im französischen Elsass. Bis auf solche, die es geschafft haben, eine Pflegestelle zu bekommen, befinden sich alle Tiere noch in Frankreich sans frontières e.v. - Wir sind ein eingetragener Deutscher Verein mit ausschließlich ehrenamtlichen Helfern und unterstützen mit unserer Arbeit in erster Linie zwei finanziell notleidende Tierheime im französischen Elsass. Bis auf solche, die es geschafft haben, eine Pflegestelle zu bekommen, befinden sich alle Tiere noch in Frankreich sans frontières e.v. - Wir sind ein eingetragener Deutscher Verein mit ausschließlich ehrenamtlichen Helfern und unterstützen mit unserer Arbeit in erster Linie zwei finanziell notleidende Tierheime im französischen Elsass. Bis auf solche, die es geschafft haben, eine Pflegestelle zu bekommen, befinden sich alle Tiere noch in Frankreich
 


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Hiro Zuhause
April 2019

Jahres Update Hiro


Hallo liebes Team von Grenzenlose Hundehilfe

Nun ist es doch schon genau ein Jahr her, dass Hiro bei uns eingezogen ist, wie die Zeit vergeht. Was ist nun alles passiert in diesem Jahr?

Frisch zu Hause, wurde zuerst einmal alles begutachtet, beschnüffelt und unter die Lupe genommen. Er war von Anfang an neugierig. Sein schönes Bettchen welches wir ihm geschenkt haben, hat er sofort als seines erkannt und in Beschlag genommen ;-)
Die erste Nacht war noch ein bisschen turbulent, er war sehr nervös, da doch alles neu war, und er kam kaum zur Ruhe. Damit er sich ein bisschen beruhigte, durfte er die erste Nach bei uns im Bett verbringen. Da kam er ziemlich schnell zur Ruhe und hat schon seine ersten Schnarcher von sich gegeben.

Schon beim ersten Spaziergang am nächsten Morgen, wurde uns ziemlich schnell klar, dass noch einiges an Arbeit auf uns wartet. Das er Katzen nicht mochte und an der Leine zerrte, fanden wir schon bei den Besuchen in Colmar heraus. Es gab jedoch noch ein weiteres Problem: Hundebegegnungen. Bei jeder Hundebegegnung fing er an zu winseln und zu bellen, stieg in die Leine und wollte unbedingt zum anderen Hund. Nicht aus Bösartigkeit, ganz im Gegenteil, er wollte gerne Sozialkontakte pflegen. Als er das erste Mal mit seinem besten Freund Luis dem Labrador spielen durfte, wurde uns das auch klar. Das Lustige daran, nach zwei Minuten war Luis uninteressant, und das stellte sich auch bei allen anderen Hunden raus. Zuerst toben an der Leine, danach beschnuppern und nach zwei Minuten völliges Desinteresse.

Nun hatten wir von Anfang an drei grosse Baustellen:
-Zerren an der Leine
-Jagdtrieb bei Katzen (alles anderen Tiere sind uninteressant)
-Hundebegegnungen

Nebst diesen Baustellen mussten wir auch an Hiro’s körperlichen Zustand arbeiten. Als wir ihn zu Hause wogen, brachte er nur 23kg auf die Waage. Auch seine Kondition lies zu wünschen übrig. Gerade Strecken waren kein Problem, da wir aber am Fusse eines Berges leben, ging es auch schon mal den Berg hinauf. Er schaffte knapp 20 Minuten am Anfang, danach konnte er nicht mehr.

So hiess es für uns, Futterration erhöhen und Konditionstraining absolvieren, und das nebst dem allgemeinen Training an den Baustellen und dem normalen Alltag.

Nach einer Woche bei uns zu Hause, kam er dann auch gleich mit zum Arbeiten. Erstaunlich gut hat er sich dabei geschlagen. Ich richtete ihm im Auto einen Ruheplatz mit Decke und Wassernapf ein wo er sich hinlegen konnte. Ich war etwas unruhig, wo ich doch an die erste Nacht dachte. Aber sobald wir ein einem Auto sind, entspannt er sich recht schnell, so auch im Firmenwagen. Die schlechte Nachricht kam schon nach einer Woche. Obwohl ich die Erlaubnis meines Vorgesetzten eingeholt habe, Hiro mit zur Arbeit zu nehmen, wiederrief er dies eine Woche später schon wieder. Ohne Begründung. Es gab keine Reklamationen seitens meiner Arbeitskollegen noch von Kunden. So kam es, dass Hiro ab der zweiten Woche mit Manuela auf Arbeit ging. In ihrem Büro wurde er herzlich empfangen, ein kuscheliges, ruhiges Plätzchen eingerichtet und er war zufrieden. Mittlerweile, nach einem Vorgesetzten Wechsel, darf Hiro auch wieder mit mir zur Arbeit kommen. Er geniesst das richtig:


Unser täglicher Ablauf unter der Woche sieht folgendermassen aus:

5:00-ca. 6:00 Erster Spaziergang
7:00 Arbeitsbeginn, Hiro fährt im Auto mit.
9:00 Kleine Pipipause
12:00-13:30 Mittagspause, Spaziergang ca 30-40 Minuten.
16:15: Feierabend, zu Hause angekommen entweder Trainingsplatz oder Spaziergang
22:00: Letze Pipirunde

Anfang Juli 2018 passierte dann folgendes: Um den Beginn unserer Sommerferien einzuläuten, drehten wir am Freitagabend all drei gemeinsam eine schöne, ausgelassene Runde am Fluss im Nachbarsdorf. Er spielte und tobte im Wasser. Plötzlich kam er nur noch auf drei Beinen laufend zurück. Zuerst dachten wir, er hätte sich nur etwas vertreten, so liessen wir ihn übers Wochenende ruhen. Als es am Montag immer noch nicht besser war, fuhren wir zum Tierarzt. Diagnose: Zerrung der Sehne am Karpalgelenk, 4 Wochen Bettchenruhe. Somit fielen auch unsere Sommerferien ins Wasser. Vier Wochen der gleiche Ablauf, drei Mal im Tag. Hiro die Treppen runtertragen, Geschäft verrichten, Hiro wieder die Treppen hochtragen. Ihr könnt euch sicher vorstellen, dass er das nicht so toll fand. Nach einer Woche war er so voller Energie, dass er keine Ruhe mehr fand und anfing, die Wohnung umzugestalten. Ich habe mit ihm währenddessen ein bisschen Fährtenarbeit in der Wohnung gemacht, heisst, Teebeutel verstecken, Hiro sucht ihn, beim erfolgreichen anzeigen Belohnung. Das hat aber nur bedingt etwas genutzt, ihm fehlte einfach die zusätzliche körperliche Auslastung. Umso froher waren wir, als wir nach vier Wochen endlich wieder anfangen durften, kleine Runden mit ihm zu drehen. Gesamthaft dauerte es ca. 6 Wochen bis er wieder fit war, pünktlich zu unserem Besuch bei seiner heute besten Freundin Yuki. Zum ersten Mal fuhren wir mit ihm nach Deutschland zu unserer Freundin Jessica mit ihrem Hund Yuki. Wie bereits erwähnt, fand Hiro andere Hunde nach zwei Minuten uninteressant, nicht so Yuki. Mit Yuki konnte er sich die ganze Zeit beschäftigen, wir sahen ihn zum ersten Mal richtig spielen mit einem anderen Hund, bekamen Töne zu Ohren die wir vorher noch nicht von ihm kannten :D Seht selbst:

Nach zwei Tagen war der Besuch auch schon wieder vorbei und er musste Abschied nehmen.

Bald fingen wir nebst dem normalen Training für den Grundgehorsam auch mit Agility an. Er fand das bis zu einem gewissen Grad toll, liess sich aber immer wieder ablenken, besonders von Gerüchen. Wir haben schon bei den Besuchen in Colmar gemerkt, dass er gerne mit der Nase arbeitet, aber ich wollte ja wieder einen Hund mit dem ich Agility trainieren kann. Ich wollte ihm aber auch nicht etwas zumuten, was ihm nur bedingt Spass macht, also liessen wir das wieder sein. Ich trainiert ihn dann weiter in Obedience und Unterordnung da er sich dabei super konzentrieren konnte.


Seit Anfang 2019 trainieren wir nun zwei Mal im Monat bei einer Trainerin Mantrailing, da blüht er richtig auf, weil er mit der Nase arbeiten kann. Bis aber aus ihm ein professioneller wird, ist es noch ein langer Weg, aber so haben wir etwas gefunden, was ihm grosse Freude bereitet ;-)

Nachdem Hiro einen gewissen Grundgehorsam hatte, gingen wir noch weiter und tasteten uns an Besuche in der Stadt ran, zuerst an Randzeiten als es wenig Leute hatte. Das war eine absolute Katastrophe, Hiro wurde sofort gestresst, nervös und ängstlich, er suchte sich sofort selber einen Weg heraus, zog wieder an der Leine, hörte auf kein Kommando mehr. Damit entstand eine neue Baustelle. Während er nun im normalen Alltag nicht mehr an der Leine zog und einen guten, moderaten Grundgehorsam aufweiste, so war er doch in Menschenmengen sofort ein nervliches Wrack. Lustigerweise machten ihm jedoch laute Geräusche, vorallem auch Knallgeräusche nichts aus. So reagierte er weder beim Feuerwerk an unserem Nationalfeiertag, noch beim Spaziergang während dem Schiessbetrieb neben dem Schützenhaus vorbei.

Bevor wir uns aber an das neue Problem wagten, wollten wir erst einmal die bereits vorhandenen aus der Welt schaffen. Die Jagd auf Katzen trainierte ich mit zwei Methoden. Zum einen besuchten wir regelmässig einen Freund mit Katzen im Haus damit er sie auch von näherem und in einer sicheren Umgebung kennenlernte. Zum anderen stand zwei Mal in der Woche Impulskontrolle an. Dabei verwendete ich Ersatzbeute, in Hiros Fall am Anfang seinen Lieblingsball, welchen ich schmiss.

Während er dem Ball hinterherjagte, musste er nun auf Kommando davon ablassen. Nach einiger Zeit klappte das sehr gut. Um das ganze zu intensivieren, besorgte ich mir nun eine Trillerpfeife auf die ich ihn konditionierte, welche aber nur im Einsatz kam, wenn es doch mal wieder zur Jagd kommen sollte. Als das alles gut klappte, wechselte ich auf ein Katzenimitat, das ich vorher an einer Katze gerieben habe. Hier dauerte es wieder etwas länger bis es klappte, aber mit viel Geduld und viel Training haben wir auch das hingekriegt. Heute jagt er keiner Katze mehr hinterher, er fixiert sie zwar noch, lässt sie aber in Ruhe.

Beim Thema Hundebegegnungen musste ich anders vorgehen. Für ihn gab es zu diesem Zeitpunkt nichts besseres, als den anderen Hund, nicht einmal Leckerli oder sein Ball interessierten ihn in diesem Moment, also konnte ich so seinen Trieb nicht umlenken. Ich bot also ein paar andere Hundebesitzer auf, die einzeln frontal auf uns zukamen (natürlich mit sozialisierten Hunden). Ich liess mir in diesen Momenten Zeit, lief immer wieder an ein und demselben Hund vorbei. Konnte er sich auch nur für einen Augenblick beruhigen und ein paar Schritte anständig am Hund vorbeilaufen, durfte er als Belohnung mit dem anderen Hund spielen. So wiederholten wir dieses Spiel immer und immer wieder. Es hat lange gedauert, aber heute können wir ohne Probleme neben anderen Hunden vorbeilaufen. Hin und wieder, besonders bei Hundedamen, winselt er noch hinterher, was uns aber im Gegensatz zum vorherigen Verhalten nicht sehr stört.

Als auch diese Probleme im Griff waren und Hiro nun einen sehr guten Gehorsam aufwies, auch dank dem Obedience Training, machten wir uns an das Problem mit der Stadt. Wir fingen mit Abschalttraining an, ganz am Rand der Stadt. Seine Decke ausgebreitet, Ball hingelegt auf dem er kauen konnte (Hiro ist ein Stresskauer) und ihn zur Ruhe kommen lassen. So tasteten wir uns immer weiter ran. Noch heute können wir mit ihm nicht in gut gefüllte Städte, aber mit kleineren Menschenmengen hat er kein Problem mehr.

So, das war der Abschnitt zu seinen Trainingserfolgen.

Natürlich klingt es jetzt danach, als würden wir mit Hiro nur Training machen, aber dem ist nicht so. Wir unternehmen auch sehr viele normale Spaziergänge oder Wanderungen mit ihm, seine Kondition ist mittlerweile unschlagbar, so dass nun wir eher aus der Puste sind als er. Bei schönem Wetter sitzen wir auch einfach gerne mal irgendwo in der Natur. Hiro kann schnüffeln, die Gegend erkunden und die Freiheit geniessen während wir uns auch mit guter Musik dazu entspannen. Im Winter begleitete er uns sogar beim schlitteln.






Auch zu Hause ist er ein sehr lieber Hund, sehr verschmust. Jeden Abend braucht er seine Kuscheleinheit:

Und morgens wenn der Wecker klingelt, steht er schon freudig schwanzwedelnd am Bett, meistens darf er dann kurz reinhüpfen und wir tollen mit ihm rum. Aber wehe wir bewegen uns nach dem ersten Klingeln nicht, dann gibt es eine Morgendusche à la Hiro :D

Um zum Ende zu kommen, unser Leben hat sich in diesem Jahr sehr verändert. Hiro hat viel dazugelernt und wir konnten auch viel von ihm lernen. Wir werden ihn niemals wieder hergeben, wir werden mit ihm jeden Weg beschreiten, mag er auch noch so steinig sein. Wir lieben ihn und danken euch so sehr, dass wir Hiro bei uns haben dürfen.








Januar 2019

Er schickt einen lieben Gruß an seine Gassigängerin




























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