Nov. 2008:
Hallo,
Hier ein paar Nachrichten von Lucie. Wir leben nun fast ein
halbes Jahr zusammen. Lucie ist mittlerweile auch kastriert.
Da sie am Anfang sehr dünn war, habe ich sie erstmal etwas
aufgebaut, damit sie den Eingriff ohne Komplikation übersteht.
Als meine Eltern Lucie das erste Mal gesehen hatten, waren sie
erschrocken, wie dünn sie war. Das ist nun nicht mehr der
Fall. Sie hat ein Kilo zugenommen. Das ist viel für einen
Hund mit Anfangs 5,5 Kilo und jetzt 6,5 Kilo. Die Tierärztin
meint, so wie sie jetzt ist, soll sie auch bleiben. Lucie war
anfangs sehr ängstlich, aber sehr neugierig. Sie muss bei
allem dabei sein, ob es beim Aufbau von meinen Möbeln geht,
ich bin im Mai umgezogen, oder wenn ich abends am Computer sitze.
Da würde sie am liebsten mit auf dem Tisch sitzen, zu Zeit
nicht möglich da ich ihn nicht aufgeräumt habe. Ich
habe das Gefühl, dass Lucie, bis sie zu mir kam, noch nicht
viel von der Welt gesehen hatte. Alles war neu, selbst das Futter,
welches sie erstmal vorsichtig in die kleine Schnauze nahm.
Wenn es aber dann schmeckte, dann nichts wie weg damit. Milch,
Käse aller Art, rohes Fleisch, Eier, mein gekochtes Essen,
wie Hühnersuppe alles war neu. Mittlerweile sieht
sie mir beim Kochen und Backen zu, es fällt immer etwas
ab. Ich selbst lerne aber nicht viel dazu, gestern klaute sie
vom Küchentisch ein Cordon Bleu und heute ein paar Wiener.
Bloß schimpfen konnte ich nicht mit ihr, da ich sie nicht
inflagranti erwischt habe. In ihrer Welt hat sie richtig gehandelt.
Ein Hund erzieht zu Ordnung.
Glücklicherweise liebt sie Milch, da sie nach der OP nichts
trinken
wollte, Milch ist doch etwas anderes, die nimmt sie immer. Bevor
ich
Lucie bekam, mußte ich von Maggy, meiner ersten Vertrauten,
innerhalb von einem Tag plötzlich Abschied nehmen. Ich
mußte sie einschläfern lassen, da eine Geschwulst
an der Milz den Kreislauf zusammenbrechen ließ. Der letzte
Blick, den sie verschenkte, ging an mich, ganz ruhig und ohne
Angst. Ich werde sie immer vermissen. Sie war wie ein Gefäß,
in das ich mein mein Herz gegeben habe und sie hat immer gut
darauf aufgepasst. Nun hat Lucie diese Aufgabe übernommen
und sie bewältigt sie wie Maggy hervorragend. Ich bin verrückt
nach ihr. Es ist bestimmt nicht
einfach mit mir zu leben. Eines kann ich ich mit Bestimmtheit
sagen,
nicht nur Lucie hatte Glück sondern wir beide. Da wird
mir jeder
Tierheimhundbesitzer beipflichten. Sie ist zu Hause angekommen.
Sie schläft mit im Bett und legt wie Maggy zuvor viel Wert
garauf, gut zugedeckt zu werden. Bei den Temperaturen zurzeit
ist es auch für mich ganz angenehm. Es ist schon seltsam,
aber es gibt Dinge, die macht sie genauso wie Maggy, unter Decke
schlafen, kein Trockenfutter mögen, Auto fahren und Quitschtiere,
die plüschig sind. Dann sind sie doch so verschieden. Es
ist aufregend, Lucie jeden Tag neu zu entdecken und sich selbst.
Lucie liebt Bälle, sie kann nicht genug davon bekommen.
Sie jagt hinter ihnen her und findet sie, wenn ich sie wieder
einmal ungeschickt ins Gebüsch geworfen habe. Sie liegt
gerne auf dem Balkon, wie die Bilder zeigen. Dort kann sie alles
beobachten und ihre Meinung sagen.
Die Couch ist für sie auch ein toller Ort, da ich mich
auch sehr oft
aufhalte. Andere Hunde sind mittlerweile auch kein Problem mehr.
Wir haben schon zu dritt (drei Frauen) mit insgesammt drei Hunden
einen schönen DVD-Abend verbracht.
Viele Grüße aus Breisach
Margret R.
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