... ist nun schon über ein Jahr bei mir. Sie hat mir
damals durch ihre Krebserkrankung bewusst gemacht, dass wir
alle nur eine begrenzte Zeit zur Verfügung haben. Doch
im Laufe der Zeit schien ich das vergessen zu haben, die Angst
vor einem Rückschlag war verdrängt. Bis dann letzte
Woche die Probleme anfingen. Rina trank viel zu viel. Ein
Blutbild ergab miserable Leberwerte. Ich hatte ein ganzes
Wochenende Zeit mir Horrorszenarien auszumalen, was alles
sein könnte. Ein Tumor? Hatte der Krebs doch schon gestreut?
Würde ich jetzt schon meinen Hund verlieren?
Irgendwie merkt man immer erst was man hat, wenn man es zu
verlieren droht. Weder per Ultraschall noch per Röntgen
ließen sich irgendwelche Veränderungen feststellen.
Offensichtlich hat sie eine Futtermittelunverträglichkeit
entwickelt. Jetzt koche ich halt für zwei und ich habe
das Gefühl, das sie auch schon weniger trinkt.
Zwei Tage habe ich geglaubt, unsere gemeinsame Zeit würde
sich dem Ende nähern. Ich habe daran gedacht, was wir
alles nicht gemacht haben, wie oft wir unsere Zeit nicht zusammen
verbracht haben, weil ich bis zum Hals in Arbeit stand.
Liebe Hundebesitzer, die Zeit die unser Vierbeiner an unserer
Seite verbringen darf ist so kurz und kann so abrupt vorbei
sein. Gelegentlich sollten wir uns das ins Gedächtnis
zurück rufen, unserem Hund durch einen langen Spaziergang
oder einen besonderen Happen unsere Liebe zeigen. Denn am
Ende wollen wir uns doch daran erinnern, wie schön die
gemeinsame Zeit war und nicht, wie selten wir Zeit fanden
für das, was wirklich wichtig ist.
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