Frau Weber hat sich
neulich mal genauer informiert was die Streunerkatzenproblematik
angeht.
Der Tierheimleiter von Liepvre und eine junge Elsässerin
gebürtig in Italien, die zufällig anwesend war,
haben ihr erzählt wies im Elsass so zugeht.
Das Elsass ist eine wohlhabende
Region mit Tourismus. Streunende Tiere v.A. Katzen
aber auch z.B. Tauben sind bei vielen Elsässern
nicht gern gesehen.
Sie wollen diese Tiere beseitigen. Jede Woche werden
viele Katzen vergiftet. In fast jedem Haushalt gibt
es einen Jäger und /oder ein Gewehr.
Eine Katze, die der Tierschutz mühevoll einfängt
und kastrieren lässt, wird mit grosser Wahrscheinlichkeit
an der nächsten Ecke erschossen .
Es gibt sehr viele Waldgebiete und Wiesenflächen
wo man ein Kastrationsprojekt aufziehen könnte,
wenn man Futterplatzbetreuer finden würde.
Leider ist es im Elsass verboten, Katzen wieder auszusetzen.
Und die wenigsten Gemeinden haben Lust, Gelände
für solche Projekte zur Verfügung zu stellen.
Für das SPA ein neues Baugrundstück zu finden,
hat 10 Jahre gedauert!!!!!
Leider sind uns so erst mal die Hände gebunden
und wir können nur versuchen alle Katzen die
vermittelt werden, wenigstens zu kastrieren.
Das nächste Problem ist, dass in der Region nicht
viele Tierärzte Lust haben, das Tierheim zu betreuen.
So hat der betreuende Tierarzt das "Monopol"
und kann die Preise bestimmen. Abgesehen davon sind
die Tierärzte in Frankreich sowieso teurer als
in Deutschland.
Viele Franzosen lassen ihre Tiere deshalb auch bei
uns behandeln.
Das Tierheim Colmar hatte bis vor kurzem etwas mehr
Glück. Dort wechselten die betreuenden Tierärzte
wöchentlich, da um Colmar viele Tierärzte
ansässig sind.
Die damals recht niedrigen Kastrationspreise haben
nun auch schon radikal angezogen. Inzwischen arbeitet
Colmar nur noch mit einer Tierarztpraxis zusammen.
Weiterhin gibt es Probleme mit den Tieren in der Region
Vesoul, dessen SPA wir ursprünglich auch mitbetreuten.
Die dortige Leiterin, die hervorragend mit uns und
anderen deutschen Tierschützern zusammenarbeitete,
wurde "gegangen "denn man traut uns dort
nicht und vermittelt nicht mehr an Deutsche!
Resultat ist, dass das Tierheim nicht mehr alle Tiere
aufnehmen kann und ein rechtes Chaos herrscht.
Tiere, die auf der Strasse landen, werden nicht mehr
von ihren Besitzern gefunden, so manches Fundtier
wird eingeschläfert, keiner kümmert sich
um umherirrende Tiere. Diesem Zustand muss Abhilfe
geschaffen werden.
Der Tierheimleiter von Liepvre versucht jetzt ein
"Provisorium " in der Region aufzubauen,
mit einigen Notzwingern,und das Tierheim Liepvre gibt
Starthilfe, bis dort ein neues Tierheim und System
aufgebaut wird.
Deshalb werden wir evtl. in der Zukunft wohl auch
einige Hunde aus dieser Region über das SPA Liepvre
vermitteln.
Noch etwas erfreuliches: Nach einer Radiowerbung des
SPA Liepvre kommen jetzt täglich einige Franzosen
zum Gassigehen nach Liepvre! |
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D. Weber
April 2008 |
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