An meinem Geburtstag im November 2005 kam
Filou in unser Haus und unsere Familie.
Es war eine wohlüberlegte Entscheidung
- war uns doch bewußt, daß wir "ein Familienmitglied"
mit einer Behinderung zu uns nehmen. Vorher hatten wir ihn
schon tageweise zu uns genommen, um zu schauen, ob es klappen
würde. Wie sein Name sagt hat er sich immer mehr in unsere
Herzen geschlichen. Bei meinem Partner wegen seines tänzelnden
Ganges, was ihn an den Gang der stolzen "Andalusierinnen
"erinnert. Bei mir hatte er gleich beim ersten Sehen
etwas in mir angerührt, was ich nur sehr schwer in Worte
fassen kann. Es war kein Mitleid -es war "Liebe auf den
ersten Blick".
Bei der 16jährigen Tochter -sie wollte zunächst
einen Hund haben- war er nicht die Erfüllung ihrer Träume
-sie stellte sich einen jungen Hund vor. In ihrem Alter gestaltet
sich eine kontinuierliche Tierpflege auf die Dauer doch oft
schwierig. So trafen wir die gemeinsame Entscheidung uns die
Aufgabe zu teilen. Und so geht es bis heute gut.
Immer wieder sind wir erstaunt und überrascht, wie er
sich als blinder Hund im Haus und in der Natur frei bewegt.
Manchmal sind wir mit ihm lange unterwegs durch Felder und
Weinberge- und das alles ohne Leine! Sein Gehör, sein
Geruchssinn und das Ertasten von Hindernissen ist besonders
ausgeprägt.
Wenn wir mit ihm unterwegs sind, bleiben oft Leute stehen
und sagen: "Was ist das für ein schöner Hund"!
Besonders sein Kopf und sein Fell fällt dabei ins Auge.
Gerne läßt er sich streicheln, mit Vorliebe von
Kindern und älteren Menschen.
Seit einiger Zeit nehmen wir ihn mit ins Seniorenzentrum als
"Therapiehund", wo er den Bewohnern viel Freunde
bereitet.
Dabei erleben wir, daß unruhige Menschen zur Ruhe finden,
Ängstliche werden mutig, Traurige fangen an zu lächeln..
Viel hat Filou in dieser Zeit gelernt und wir von ihm, aber
das ist "Stoff" für ein neues Kapitel....
Nov. 2006
Filou-Balsam für meine traurige
Seele!
Heute ist Dienstag, der 7. Nov. 06.
Mein Partner hat Unitag, deshalb mache ich mit Filou den ersten
Gang. Schon beim Aufstehen überfällt mich eine grosse
Traurigkeit, ein Gefühl, mein Leben läuft momentan
nicht rund, Sorgen und Ängste gewinnen die Oberhand. Zurückgekehrt
von unserem Trimmdichprogramm lese ich auf meinem Bett im Schlafzimmer
die Morgenlosung und suche Trost und Hilfe in Gottes Wort. Ganz
vertieft in meinen Gedanken steht Filou in der Türe, er
weiss genau, "da darf ich nicht rein." Mit einer Art
Jaulton macht er auf sich aufmerksam, gerade so als wolle er
mit mir sprechen. Ich gehe zu ihm, bücke mich herunter
und setze mich zu ihm auf den Teppichboden. In diesem Moment
legt er zuerst die eine und dann die andere Pfote liebevoll
tröstend auf meine Schulter. das tut er nicht zum erstenmal!
Anschliessend fährt er mir mit seiner weichen ,warmen und
feuchten Schnautze geradewegs mitten durchs Gesicht , wobei
ich hinterrücks auf dem Rücken lande. Dem noch nicht
genug nimmt er auf meinem Bauch Platz und animiert mich zum
Schmusen , Spielen und Herumbalgen so wie es nur gute , vertraute
Freunde miteinander tun. Da ist es wieder dieses unbeschreiblich
herzerwärmende Gefühl voll von Liebe so wie bei unserer
ersten Begegnung, und der untrügliche Gedanke, dieser Hund
ist ein Geschenk des Himmels!!! Ich bin überwältigt.
Wir haben ihm einst sein Leben gerettet, er dankt es unserer
Familie tagtäglich.Dies spüren auch andere Menschen.
Filou ist mehr als ein Freund und Tröster, sondern auch
ein Stück weit Therapeut und Lehrmeister. WARUM? Dies sind
neue, spannende Geschichten. |
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