Oktober 2011:
Unsere geliebte Lilly starb vor 4 Wochen im hohen Alter, friedlich in unserer Mitte. Ein großer Verlust, nicht nur für meinen Mann und mich, sondern auch für den kleinen Eddie, der sehr an seiner Lilly hing.
Draußen, bei Spaziergängen in unseren Wäldern und beim Mäusejagen auf den Feldern, war er noch einigermaßen gut abgelenkt, doch sobald wir wieder zu Hause waren, merkte man ihm die Trauer sehr an.
Uns war klar, dass Eddie kein Hund ist, der nur alleine mit uns Menschen zusammenleben möchte und dass er wieder einen Spielgefährten braucht, so wie wir auch gerne zwei Hunde um uns haben.
Als wir auf der Homepage Canelle entdeckten, hat sie uns auf den ersten Blick angesprochen. Der Entschluss stand fest, wir wollten diese süße Hündin gerne kennenlernen.
Das erste Zusammentreffen war sehr aufregend, überwältigend, stürmisch, anstrengend und wunderschön. Eddie und Canelle haben sich, unter diesen durchaus sehr aufregenden Umständen, auf Anhieb sehr gut verstanden.
Unseren ersten gemeinsamen Spaziergang in der Umgebung des Tierheimes kann man getrost als „recht flott“ bezeichnen. Canelle war keine große Freundin des ruhigen, entspannten Genießens der Natur, sondern eher ein Fan von „Kilometer machen“.
Wir dachten immer, dass unser kleiner Eddie ein echtes Energiebündel wäre und einen mächtigen Bewegungsdrang hätte, doch Canelle hat das alles noch toppen können. Dennoch waren wir drei, mein Mann, Eddie und ich sooooo begeistert von Canelle, dass der Entschluss sehr schnell feststand: Canelle soll ein Teil unserer kleinen Familie werden.
Bevor wir sie dann eine Woche später abholen konnten, haben wir sie noch ein weiters Mal im Tierheim besucht und sind eine große Runde mit ihr spazieren gegangen. Eddie und Canelle haben sich ausgezeichnet verstanden.
Endlich war die Woche des Wartens vorbei und wir durften Canelle, die ab jetzt Little Lisa heißen würde, zu uns holen. Mein Mann fuhr ins Tierheim und ich blieb mit Eddie zuhause, um die Fahrt für Lisa so stressfrei wie möglich zu gestalten. Als Lisa ankam, sind wir nicht direkt in die Wohnung gegangen, sondern haben uns auf einer Wiese getroffen, damit Eddie und Lisa sich noch einmal auf neutralem Boden begegnen konnten, bevor es nachhause in Eddies Territorium ging. Dennoch ließ sich eine gewisse Aufgeregtheit beim Betreten der Wohnung natürlich nicht vermeiden. Lisa schaute sich recht hastig die Wohnung an und der kleine Eddie ließ sie, leicht besorgt, nicht aus den Augen.
Doch dieses Misstrauen legte sich ganz schnell. Lisa hat auch direkt ihre supertollen, weichen, großen Schlafkissen (im Wohnzimmer und im Schlafzimmer) dankbar angenommen. Es war sehr beeindruckend und rührend zu sehen, wie schnell diese zauberhafte Hündin „bei uns angekommen war“. Die sicherlich nicht so guten Erfahrungen, die sie mit ihrem ersten Besitzer gemacht hat (ich gehe jetzt mal davon aus, dass es keine so guten Erfahrungen gewesen sein können, da Lisa gefunden wurde und keiner nach ihr gesucht hat, geschweige denn sie zurückhaben wollte) hat sie ein unglaubliches Vertrauen uns gegenüber gezeigt. Sie hat von Anfang an immer unsere Nähe gesucht, hat sich beim Schlafen immer ausgestreckt und nicht verängstigt klein zusammengerollt und immer begeistert mit dem Schwanz gewedelt, sobald man sie ansprach oder streichelte.
Erstaunlicherweise akzeptiert sie uneingeschränkt Eddies „Zurechtweisungen“. Ich hatte anfangs etwas Sorge, was passieren würde, wenn der kleine Eddie seine „Erst-Hund-Ansprüche“ anmelden und Lisa mitteilen würde, doch jede Sorge war unbegründet, da Lisa sich sehr gut unterordnet. Dennoch kann es bei Spaziergängen gelegentlich passieren, dass der kleine Eddie von Lisa vor Begeisterung, Lebensfreude und teils mangelnder Körperbeherrschung ihrerseits, einfach überrannt wird. Aber daran arbeiten wir noch. Lisa hat in den vergangen zwei Wochen unglaublich viel gelernt. Sie ist absolut leinenführig geworden, zieht also überhaupt nicht mehr an der Leine, bellt zwar andere Hunde und Spaziergänger aufgeregt an, doch bleibt dabei immer kontrolliert an unserer Seite.
Da wir sehr ländlich wohnen und die Hunde nicht in der Stadt und in Parks, sondern in Wäldern und den weiten Wiesenflächen unterwegs sind, haben wir enorm viel Spaß auf unseren ausgedehnten Erkundungstouren. Da Eddie sehr am Mäusesuchen interessiert ist und enthusiastisch buddelt, hat Lisa auch ihren Spaß am Buddeln entdeckt, obwohl sie keine Ahnung zu haben scheint, warum und wonach sie eigentlich buddelt. Als sie letztens auf eine Maus gestoßen ist, hat sie mich ganz verständnislos angeschaut und die Maus geflissentlich ignoriert.....und kurz darauf begeistert weiter gemacht. Da Eddie aufgrund seines extrem stark ausgeprägten Jagdtriebes, der sich nicht nur auf Mäuse beschränkt, sondern auch Katzen, Marder, Eichhörnchen, Hasen und Rotwild beinhaltet, muss er angeleint bleiben, doch seine Schleppleine ist 30 Meter lang, so dass er uneingeschränkt herumtoben kann. Lisa wird zur Zeit an einer Rolleine geführt und wenn wir auf einer weiten Wiese sind, um zu buddeln, schnalle ich sie um auf eine 15 Meter Schleppleine, so dass sie auch einen gewissen Bewegungs-Spielraum hat. Da wir aber in einer Hundeschule angemeldet sind, ist es natürlich das Ziel, sie ohne Leine laufen lassen zu können. Je besser ein Hund gehorcht, desto mehr Freiheiten kann er genießen. Ich freue mich schon sehr auf die „Arbeit“ in der Hundeschule mit Lisa. Sie ist ein sehr aufgeweckter und intelligenter Hund, der beschäftigt und gefordert werden möchte.
Wir sind sehr glücklich, Lisa gefunden zu haben und dass sie jetzt ein Teil unserer Familie ist.
Weitere Berichte werden folgen.
Auf der Autofahrt zu einem Tagesausflug in die Schweiz
Zwei, die sich seeeehr mögen.
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Lilly ✝
Eddie und Lilly in trauter Zweisamkeit
Tierheim Colmar, erster Spaziergang, kurze Rast
Der erste Abend. Lisa selig auf ihrem Schlafkissen, knochenkauend.
Erster Abend. Entspannung und Zufriedenheit pur.
Schweiz
Abschließend möchten wir Mme. Colette und das gesamte Team des Tierheims Colmar grüßen. Wir möchten unseren Respekt für die wundervolle Arbeit die sie dort leisten und den liebevollen Umgang mit den, teilweise sehr bedauernswerten Tieren aussprechen.
Vielen Dank, dass es euch gibt!
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