April 2010:
Hier ein kurzes Update zu Nelli:
Nachdem die ersten Wochen nicht zuletzt wegen der Laeufigkeit
relativ anstrengend waren und die liebe Nelli das halbe Haus
zerstoert hat, kehrt nun langsam Ruhe und Normalitaet ein. Nein,
nicht weil nichts mehr da ist was man zerstoeren koennte, sondern
weil Nelli keine hormonellen Berg,-und Talfahrten mehr durchmachen
muss und eine gewisse Gewoehnung eingetreten ist.
Wenn die beiden allein zu Hause sind, sind sie Vormittags zusammen
in einem Zimmer, auf ihrem Sofa und schauen aus dem grossen
Fenster oder schlafen.
Nachmittags sind sie dann im Garten wo Nathan auf seiner Liege
schlaeft und Nelli kraeftig Knochen eingraebt, bzw diese dann
wieder herausholt um Nathan zu zeigen was sie so tolles hat.
Ihre Angst hat sich ganz klar zu einem ertraeglichen Mass reduziert.
Lediglich wenn sie etwas ausgefressen hat (und das macht sie
schon mal), muss sie dann vor Aufregung pinkeln. An der Leine
zieht sie noch sehr stark, aber auch hier ist ganz klar eine
verbesserung eingetreten, sprich sie zieht, kugelt einem dabei
aber nicht mehr die Schulter aus. Die beste Entwicklung hat
sie aber definitiv beim frei laufen gemacht. Anfangs entfernte
sie sich auch gern mal so um die 100 Meter wobei sie sich heute
maximal in einem Radius von 10 Metern um uns herum bewegt und
dabei fast nie den Blickkontakt zu uns verliert. Es hat also
geholfen, dass wir sie in der letzten Zeit einfach haben stehen
lassen und weggelaufen sind, bzw. uns versteckt haben, wenn
sie zu weit weg war.
Der Wahnsinn ist aber wie gut sie hoert wenn man sie ruft. Es
muss nicht unbedingt ihr Name sein, den wir rufen, da reicht
auch mal einfach laut "Reibekuchen" oder "Waschmaschine"
zu sagen und schon kommt die kleine Molosserin mit wehenden
Ohren auf uns zu gelaufen.
Und wenn sie wirklich mal zu weit weg ist, interveniert Nathan
um sie zu massregeln. Das Entscheidende ist sicherlich die Dynamik
zwischen den beiden - wir sind da eher Statisten.
Wenn der Alltag für die beiden bestimmt teilweise ein wenig
langweilig ist, weil wir nun mal leider arbeiten müssen,
sie allein zu Hause sind und die Freizeitaktivitaeten auf 3
Mal Gassigehen beschraenken, sind die Wochenenden hingegen vollgespickt
mit Wanderungen in den Bergen oder am Meer. Am vergangenen Sonntag
glaube ich sogar abends eine kleine weisse Flagge gesehen zu
haben womit uns die beiden wohl darum baten, endlich in Ruhe
gelassen zu werden um schlafen zu koennen.
Am Samstag waren wir zum ersten mal in einem restaurant mit
den beiden essen. Naja, das veruschen wir dann nochmal in ein
Paar Wochen, da Nelli bei dem Thema Essen amok laeuft und nicht
mehr zu kontrollieren ist. Da geraet der ganze Hund ausser Kontrolle,
zittert vor Aufregung am ganzen Koerper und kann natürlich
auch mal gern Tisch und Stühle umschmeissen. Naja, die
Leute vom Restaurant waren sehr wohlwollend und haben sich kaum
anmerken lassen, dass wir wohl ab sofort auf deren schwarze
Liste eingetragen wurden. Das Einzige dass dabei stoert sind
die Blicke aus welchen wir lesen konnten, dass man sich fragte
warum wir den armen Hund verhungern lassen.
Wenn die Leute wüssten, dass Nelli eine ganze Schüssel
Trockenfutter in 20 Sekunden auf ist, ohne auch nur ein einizges
mal dabei zu kauen.....
Generelles Fazit ist natürlich dass es super klappt, dass
Nelli wahnsinnige Fortschritte macht und dass wir sehr froh
darüber sind, das kleine Molossermonster bei uns zu haben.
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März 2010:
Nachdem die ersten zwei Tage ausschliesslich Sylvia auf Nelli
zugehen konnte, hat sie nun auch Vertrauen zu mir und wir kommen
gut miteinander klar. Uns gegenueber aussert sie keine Form
der Angst mehr. Im Gegenteil, sie ist ein wahres Schmusemonster.
Die gesamte letzte Woche ist sie nie allein gewesen. Wir haben
taeglich lange Spaziergaenge unternommen und waren auch einige
Male auf der Hundewiese. Dort hat es ueberraschend gut geklappt.
Mit anderen Hunden hat Nellie sich absolut normal verhalten.
Lediglich wenn ein Zaun dazwischen ist, muss sie andere Hunde
anpoebeln. Nur fremde Manner waeren ihr etwas suspekt - aber
das wusste man ja.
Wir sind mittlerweile sogar schon dabei, einige Grundkommendos
zu lernen. Bis dato mit maessigem Erfolg, aber nach einer Woche
sollte man auch keine Wunder erwarten. Tatsache ist, dass die
auf offenem Feld sofort angelaufen kommt, wenn man sie ruft.
Mit Nathan klappt es auch relativ gut. Man muss momentan unterscheiden
zwischen zu Hause und Draussen. Draussen laeuft's perfekt und
man tritt schon ein bisschen als Rudel anderen gegenueber auf.
Drinnen ist es auch ok, aber halt durch Nellis hormonelle Problemphase
manchmal ein wenig anstrengend. Ich gehe davon aus, dass die
Laeufigket schon etwas fortgeschrittener ist, da sie seit einigen
Tagen Nathan gegenueber extrem aufdringlich ist, ihn provoziert
und sich dann luestern vor ihm hinwirft. Das ganze Theater geht
dem verwoehnten Nathan manchmal ziemlich auf die Nerven und
er zieht sich in einen
anderen Raum zurueck, woraufhin Nelli dann jaemmerlich zu Weinen
beginnt. Sobald sie ihn aus den Augen verliert, weint sie. Ich
wuerde sagen, dass all dies gute Zeichen sind, lediglich gilt
es das Ende der Laeufigkeit abzuwarten - und alles wird gut.
Heute Vormittag waren Nelli und Nathan zum ersten mal allein
zu Hause. Resultat: gepluenderte Vorratskammer, Nudeln samt
Verpaeckung gegessen, eine Packung Grissini und eine 1,5 kg
Packung Hundekekse.
Das ist wohl das Lehrgeld, dass wir zahlen muessen - wir waren
es vom Nathan nicht gewoehnt und liessen die Tueren offen stehen.
WIr haben also in der Mittagspause alles verschlossen und sind
dann wieder zur Arbeit gefahren. Eine Sache hatten wir wohl
vergessen, und zwar dass sich noch einige Hundekekse in der
Jackentasche einer Jacke, die an der Garderobe hing, befanden.
Resultat: Jacke zerrissen und im ganzen Hause vertelt. Ebenfalls
Lehrgeld.
Nelli hat halt eine feine Nase und ist es wohl gewohnt, ums
Ueberleben und ums Essen kaempfen zu muessen. Das muessen wir
in Zukunft bedenken, wenn wir das Haus verlassen. Nelli ist
halt ein kleines Monsterchen. Ehrlichgesagt ist mittlerweile
wenig von dem scheuen, schreckhaften Hund zu sehen, den wir
vor einer Woche kennengelernt haben. Nelli aeusser kaum Angst.
Sie geht auch etwas mehr aufrecht, stolz.
Sie mag es mit Nathan zusammen zu sein und sie beginnt eine
gewisse Bindung zu uns aufzubauen. Sie liebt Autofahren, springt
auf Kommando in den Kofferraum, kommt sofort wenn man sie ruft,
bleibt stehen wenn sie zu weit von uns weg ist und gerufen wird,
macht Sitz. Das ist fuer eine Woche, meiner Meinung nach eine
perfekte Ausbeute. Der Rest kommt dann mit Ruhe.
Abschliessend sei gesagt, dass Nelli eine wundervolle Huendin
ist und dass wir gluecklich sind, sie bei uns zu haben, egal
was fuer
Umstellungen oder logistische Unwaegbarkeiten auftreten (koennten).
So, das war's fuer heute.
Weitere News in ein Paar Tagen.
Alles Liebe
Sylvia & David
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